Mein Jakobsweg

Melle, 31.3.2008

Wenn man so etwas in Angriff nimmt, tut man das nicht ohne ausreichende Vorbereitung. Man findet eine unübersehbare Fülle an Information und weiß am Ende kaum noch, ob man das wirklich alles wissen muss. Also fängt man an, auszuwählen, anzunehmen und zu verwerfen. Und da eine wissenschaftliche Auswertung nicht beabsichtigt ist, genügt eine subjektive Auswahl vollständig. Eine Handvoll Bücher und ein halbes Dutzend Internet-Quellen – das sollte für den Hausgebrauch reichen.

Da wäre als erstes zu nennen von Yves Bottineau „Der Weg der Jakobspilger”, das mir schon vor vielen Jahren Appetit gemacht hat. Natürlich habe ich mir auch Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg” reingezogen. Mit viel Vergnügen und Gewinn habe ich von Tim Moore „Zwei Esel auf dem Jakobsweg” gelesen. Die Balance zwischen Leichtigkeit und Nachdenklichkeit, zwischen Komik und bewusstem Erleben, durchsetzt mit kulturhistorischen Anmerkungen, dazu die Konfrontation eines mittelalterlichen Pilgerführers mit modernen Beobachtungen, alles zusammen liefert eine Vorstellung von der Vielschichtigkeit möglicher Erfahrungen.

Der Reiseführer „Nordspanien und der Jakobsweg” von Andreas Drouve wendet sich auch an Autoreisende und geht über den Jakobsweg hinaus, gibt aber eine schöne Einführung in die Sehenswürdigkeiten am Wege. Ebenfalls von Andreas Drouve stammt der Band „Mythos und Legenden am Jakobsweg”, eine Sammlung von historischen Begebnissen, lokalen Überlieferungen und sagenhaften Vorfällen. Mitnehmen will ich den hochgelobten Reiseführer „Spanischer Jakobsweg” von Cordula Rabe.

Googelt man den Jakobsweg, wird man mit Internet-Seiten vollgeschmissen. Am meisten handfeste Information hat mir der Freundeskreis der Jakobspilger Paderborn1 gegeben. Hier sind eine Fülle von Erfahrungen in gut nutzbarer Weise aufbereitet. Jochen Schmidtke ein ganz großes Dankeschön. Die kunstgeschichtlichen Ausführungen der TU Dresden2 sind sehr profund, aber noch unvollständig. Thekla Schrange und Aloys Schäfer3 haben eine große Menge von Informationen zusammengetragen.

Andie Kanne4 (heißt der wirklich so?) ist den Jakobsweg im Winter von Konstanz durch die Schweiz, Frankreich bis Santiago und Fisterra abgegangen, hat seine Erlebnisse und Beobachtungen ausführlich festgehalten und mit vielen Fotos informativ untermauert. Da weiß man dann, was einen erwartet. Auf Spanisch liefert die Verbrauchervereinigung eine sehr ergiebige Quelle5. Und über den galicischen Teil, d. h. die letzten einhundertsechzig Kilometer bis Santiago, hat – auf Englisch – die Regionalregierung einen sehr schönen Hochglanzprospekt herausgegeben6. Mehr braucht es nun wirklich nicht.


1) Jakobusfreunde Paderborn. (1.7.2008)
2) nicht mehr zugänglich (20.2.2011)
3) Jakobus-info.de/ (1.7.2008)
4) Spengler (1.7.2008)
5) Camino de Santiago. (1.7.2008)
6) Der Prospekt ist verschwunden, stattdessen gibt es jetzt (5.4.2010) a ls Überblick: Camino Xacobeo.
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