Mein Jakobsweg

Navarrete, den 9.4.2008 (noch 599 km)

Wir frühstückten bis um neun. Man muss das halt ausnutzen, wenn man schon mal ein Privatzimmer nimmt, die Herbergen hat man in der Regel bis um acht zu räumen. Zur ersten Rast hielten wir in der Industriestadt Logroño, gönnten uns beim Weitergehen ein schönes großes Eis. Dann ging es durch die industriellen Außenbezirke hinaus, zwischen Autobahn und Recyclinghof. Eine Schafherde kreuzte unseren Weg.

Schafherde

Schließlich erreichten wir das Freizeitgelände „Parque de Grajera” mit seinen Grünanlagen und seinem malerischen See. Danach ging es wieder leicht hinauf nach Navarrete. Hier sollte es mal wieder eine Pilgerherberge sein. Die kostete nur drei Euro, war allerdings auch recht beengt, die Dusche erreichte man durch einen anderen Schlafsaal. Aber auf der dritten Etage gab es keine Doppelstockbetten.

Wir hatten es uns zur Angewohnheit werden lassen, beim Rundgang durch die Stadt auch einen Blick in die Kirche zu werfen. Dabei war uns wiederholt aufgefallen, wie dunkel die meisten dieser romanischen Bauwerke wegen der winzigen Fenster sind. Und stets wird das Innere beherrscht durch eine riesige Altarwand in dunklem Gold. Winzige Spitzlichter, wenige und kleine farbige Bildchen oder Skulpturen, aber in der Hauptsache: Gold, düsteres Gold, goldene Leisten, goldene Säulen, goldene Pfeiler, vergoldetes Schnitzwerk, das Gold der Inka. Die Altarwand in Navarrete schlug alle bisher gesehenen durch schiere Größe. Sie füllte die Frontseite vollständig und reichte bis an die dunkle Decke, wo sie sich wie in Wolken verlor.

Am Abend nahmen wir ein Pilgermenü um die Ecke, Kichererbsen, Rippchen und viel, viel Knoblauch.

Störche
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